4. Adventwoche
4. Adventwoche

7. Dezember

Lichterketten

Weihnachtsbaum im Schnee hell erstrahlt

Als Andreas und Christine noch daheim wohnten, erlaubten sie mir in der Adventzeit keinen Lichterbaum im Garten. „Das verdirbt die Überraschung. Einen Christbaum soll es erst am Heiligen Abend im Wohnzimmer geben und nicht schon Wochen davor im Garten“, meinten sie. Ich respektierte den Wunsch meiner Kinder und freute mich an den Lichtern in den Nachbargärten.
Die beiden wurden größer, die Nadelbäume im Garten ebenfalls und hätten sich daher zum Schmücken mit Lichterketten ohnedies nicht mehr geeignet. Mein erwachsener Sohn verließ das Elternhaus, und einige Jahre später zog auch meine Tochter aus. Nun waren mein Mann und ich allein mit den auch in der Adventzeit ungeschmückten großen Föhren und Fichten.
An einem 6. Dezember (an diesem Tag wird bei uns nicht nur der Gedenktag des heiligen Nikolaus, sondern auch mein Namenstag gefeiert) überraschte mich mein Mann damit, dass er Lichter am Apfelbaum befestigte. Ich kann mein Glücksgefühl kaum beschreiben. Der Garten wirkte so festlich und verzaubert. „Du brauchst nie mehr über ein Namenstagsgeschenk für mich nachzudenken, so einen Lichterbaum im Garten wünsche ich mir jetzt in jedem Advent!“ rief ich erfreut aus.
Unseren Apfelbaum gibt es nicht mehr, dennoch findet mein Mann immer wieder eine Möglichkeit, mir mit Lichtern im Garten Freude zu machen – auch Eiben oder Rosenhecken schauen beleuchtet sehr hübsch aus.
Weder mein Sohn noch meine Tochter erinnern sich heute noch daran, dass Lichter in der Adventzeit angeblich die Vorfreude auf Weihnachten verderben. Beide verzichten in ihrem Garten nicht auf Adventbeleuchtung – und die ist bei weitem nicht so dezent wie die bei uns daheim.

Traude Steiner

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