Meditationspodcast Sonntag, den 28. Juni 2020

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Morgen,  am Montag dem 29. Juni, feiern wir das Fest von Petrus und Paulus. Aus den Lesungen dieses kirchlichen Fest-Tags haben wir den Bibeltext für dieses Wochenende ausgewählt. Er stammt aus der Apostelgeschichte, Kapitel 12, beginnend mit Vers 1.

In jenen Tagen ließ der König Herodes einige aus der Gemeinde verhaften und misshandeln. Jakobus, den Bruder des Johannes, ließ er mit dem Schwert hinrichten. Als er sah, dass es den Juden gefiel, ließ er auch Petrus festnehmen. Das geschah in den Tagen der Ungesäuerten Brote. Er nahm ihn also fest und warf ihn ins Gefängnis. Die Bewachung übertrug er vier Abteilungen von je vier Soldaten. Er beabsichtigte, ihn nach dem Paschafest dem Volk vorführen zu lassen. Petrus wurde also im Gefängnis bewacht. Die Gemeinde aber betete inständig für ihn zu Gott. In der Nacht, ehe Herodes ihn vorführen lassen wollte, schlief Petrus, mit zwei Ketten gefesselt, zwischen zwei Soldaten; vor der Tür aber bewachten Posten den Kerker. Und siehe, ein Engel des Herrn trat hinzu und ein Licht strahlte in dem Raum. Er stieß Petrus in die Seite, weckte ihn und sagte: Schnell, steh auf! Da fielen die Ketten von seinen Händen. Der Engel aber sagte zu ihm: Gürte dich und zieh deine Sandalen an! Er tat es. Und der Engel sagte zu ihm: Wirf deinen Mantel um und folge mir! Und Petrus ging hinaus und folgte ihm, ohne zu wissen, dass es Wirklichkeit war, was durch den Engel geschah; es kam ihm vor, als habe er eine Vision. Sie gingen an der ersten und an der zweiten Wache vorbei und kamen an das eiserne Tor, das in die Stadt führt; es öffnete sich ihnen von selbst. Sie traten hinaus und gingen eine Gasse weit; und sogleich verließ ihn der Engel. Da kam Petrus zu sich und sagte: Nun weiß ich wahrhaftig, dass der Herr seinen Engel gesandt und mich der Hand des Herodes entrissen hat und alldem, was das Volk der Juden erwartet hat.

Kannst du dir vorstellen, wie sich Petrus in diesem Gefängnis gefühlt hat? Jakobus war gerade zum Tode verurteilt worden, und Petrus selbst war nun eingesperrt, schwer bewacht, und er hatte wahrscheinlich Angst, dass ihm dasselbe Schicksal widerfahren würde.

Versuche einen Moment lang, dich in Petrus hineinzuversetzen, wie er sich wohl gefühlt haben muss.


Und dann wird Petrus auf wundersame Weise und aus seiner Gefangenschaft und von seiner Angst befreit. Kannst du dir vorstellen, wie überrascht er war, wie erleichtert, und welche Art von Freiheit er erlebte, als er an der Hand genommen wurde und einfach gehen konnte?

Wenn du diese Geschichte noch einmal hörst, stelle dir diese Szene so lebendig wie möglich vor.

Stelle dir vor, du wärst dabei. Was wird es für Petrus bedeutet haben, wenn er zunächst nicht erkennt, dann später aber schon, wer es ist, der ihm seine Freiheit gibt?

Welche Gefühle oder Erinnerungen ruft diese Szene bei dir hervor? Vielleicht erinnert es dich an eigene Erfahrungen von Angst, Gefangenschaft oder Befreiung? Oder vielleicht an Momente, in denen Gott dich an die Hand genommen hat, ohne dass du es bemerkt hast. Vielleicht sehnst du dich danach, dass Gott dies jetzt für dich tut. Welche Gefühle oder Wünsche auch immer du hegst, teile sie jetzt mit dem Herrn - sag ihm, was dir auf dem Herzen liegt.

  • Musik:
    Mon cœur se recommande à vous
  • Kum Ba Yah durch Jeff Wahl (Creative Commons)
  • Meine engen Grenzen durch Agnes Fazekas