Aufgrund der Covid-19-Pandemie konnte der Meditationsabend nicht abgehalten werden.
Hier ein paar Gedanken zum Thema:
„Zurück zum Ursprung“
Wie oft habe ich die Sehnsucht, zu etwas „zurück“ zu kehren. Zu etwas Vertrautem; etwas, das ich gut kenne; einem Ort, einer Zeit, einer Arbeit, einem Gefühl, einer Beziehung… Bei einem physischen Ort wie einer Stadt, einem Berg oder einer Insel kann mir das auch gelingen. Und dann? Häufig erlebe ich die Situation ganz anderes, als ich es in Erinnerung habe; vielleicht, weil der Lauf der Zeit die Gegend verändert hat; es mag aber auch sein, dass mich meine Erinnerung trübt oder ich mich gewandelt habe. Und wenn sich nichts geändert hat, empfinde ich das dann positiv oder negativ?
Wie oft will ich nur nach vorne sehen, weiter kommen und alles andere als zurück. Zurück bedeutet dann Festhalten an Verlorenem, Vergangenem, Altem, Belastendem; ist ein Rückschritt. Vielleicht liegen in diesem „zurück“ Fallen, Kränkungen, Verletzungen, Erinnerungen… – begangene und erlittene – die ich begraben sein lassen möchte. Und doch, gehört nicht auch alles, was hinter mir liegt zu mir … zu meinem Leben … zu meinem Sein?
„Zurück zum Ursprung“ – Was kann das für mich bedeuten? Was heißt das im Zusammenhang mit unserem Jahresthema „Wege zum SELBST – dem Menschsein auf der Spur“?
Es ist kein „Zurück an den Start“, wie in manchen Spielen, wenn man mittendrin wieder an den Beginn zurückgeworfen wird und denselben Weg aufs Neue ziehen muss ohne Kenntniszuwachs.
Vielmehr versinnbildlicht es ein Heimkommen zu mir, ein Ankommen in meinem ureigenen Sein. Ich kann ausschwärmen, mich auf die Suche (nach einem Sinn, nach mir, nach Selbstverwirklichung…) begeben, kann verdrängen, negieren, davon laufen, kann mich in Geschäftigkeit stürzen, mich mit Freund*innen umgeben, mich in die Einsamkeit zurückziehen, allein sein, Rat suchen und Ratschläge erteilen; mir mag Freude zuteil werden, ich mag Schmerz und Leid erdulden; ich kann auf bessere Zeiten warten und hoffen, ankämpfen gegen alle Widernisse.
Erst wenn ich mich bei jedweden Tun zu jeder Zeit ganz auf dieses Tun, auf dieses Sein, auf das Jetzt einlasse, ohne Benennungen, ohne Bewertungen, dann erlebe ich mich selbst, dann bin ich das Leben; dann erfahre ich, dass alles miteinander verbunden ist.
Ich darf mich in dieses Wissen, in diesen Grund fallen lassen; ich bin zurückgekehrt, zurück zum Ursprung.
"Sei glücklich für diesen Moment.
Dieser Moment ist dein Leben."
Omar Khayyam
Für 08. Juni ist der nächste Meditationsabend geplant: "Einfach ein Lächeln". Nach derzeitigem Stand kann er statt finden.
Informationen:
Brigitte Klug, Meditationsleiterin, 0664 4711 578, brigitte.klug@aon.at
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