Friedensgebet 1. September 2019 um 19 Uhr in der Sebastianikapelle/Stift Klosterneuburg

Am 1. September 1939 begann der zweite Weltkrieg durch den deutschen Überfall auf Polen.

Die Stimmung im europäischen Volk war durch faschistische Bewegungen und zunehmenden Rechtsradikalismus aufgeheizt (Ab 1922 kam Mussolini in Italien an die Macht;  1933 wurde Hitler Reichskanzler).

Durch direkte Kriegseinwirkung wurden ca. 60 Millionen Menschen getötet. Durch Verbrechen oder Kriegsfolgen kamen ca. 15-20 Millionen Menschen ums Leben. Der Krieg währte vom 1.9.1939 bis zur Kapitulation Japans am 2.9.1945.

Der erste Weltkrieg wurde durch aufkommenden extremen Nationalismus in Europa  ausgelöst. Ca. 9,7 Millionen Soldaten wurden getötet, ca. 10 Millionen Zivilisten und ca. 21 Millionen Verletzte waren die Folge. Der Krieg dauerte vom 28.7.1914 bis 11.11.1918.

Wie fragil der Friede ist, zeigt auch die weltweit zunehmende Gewalt an  Christen, sie sind die Leidtragenden der globalen Entwicklung.

Die Anschläge auf Sri Lanka am Ostersonntag 2019 sind der blutige Höhepunkt einer Entwicklung, die nun schon seit Jahren anhält: Die Christenverfolgung kennt keine Grenzen. Sie kennt keine Pause, erst recht nicht an den höchsten christlichen Festtagen. Sie kennt kein Erbarmen mit unschuldigen Menschen, die oft zu Sündenböcken für weltweite Entwicklungen gemacht werden“.

Religion wird oft als politische Waffe benutzt. „Kirche in Not“ weist auch darauf hin, dass die islamistische Bedrohung im Nahen Osten weiter anhält, ebenso wie die Gewalt durch „Boko Haram“ im Norden Nigerias. „Zu sagen, der IS sei militärisch besiegt und dadurch nicht mehr existent, ist ein Irrglaube – denn die Ideologie lebt, die Anhänger leben, die Kontaktkanäle scheinen zu funktionieren.

Auch in Lateinamerika kommt es immer wieder aus einer Mischung aus politischer Ideologie und Vorwürfen, die Kirche würde sich unberechtigt einmischen, zu Übergriffe auf Priester und Bischöfe.

Berühmte Opfer: Der österreichische Bischof Erwin Kräutler (überlebte bis dato alle Anschläge) und Bischof Oscar Romero (ermordet am 24.3.1980 während einer Messe; Scharfschützen schossen auch beim Begräbnis in die Menge der 200.000 Trauergäste, 40 Menschen starben; Heiligsprechung am 24.10.2018)

Als Christen wollen wir darauf hinweisen, dass Extremistischer Islamismus, übersteigerter Nationalismus und autoritäre Ideologien die Haupttriebfedern der Verfolgung von Christen und anderen religiösen Minderheiten bleiben.  So arbeitet es auch der Report „Religionsfreiheit weltweit“ (Religious Freedom Report) heraus, den KIRCHE IN NOT im November 2018 in der aktuellen Fassung vorgestellt hat. Es wurde die Situation in 196 Ländern beleuchtet. „Wir registrieren mit großer Sorge, dass alle drei Entwicklungen leider nicht abnehmen – ganz im Gegenteil. Das ist aktuell unter anderem in afrikanischen Staaten wie Burkina Faso, Niger und Benin zu beobachten. Dort nimmt die Feindseligkeit auf Missionsstationen, Priester und Ordensschwestern dramatisch zu. Die Menschen haben immer mehr Angst“, stellt Heine-Geldern von „Kirche in Not“ fest.

Der Arbeitskreis Ökumene Klosterneuburg will daher am 1. September für unsere Schwestern und Brüder beten und auf ihre prekäre Situation aufmerksam machen. Kommen Sie und feiern Sie mit.

„Das ist mein Auftrag an euch: Liebt einander“ (Joh 15,17)

 für den AK Ökumene: Maria Neuwirth-Riedl