Aufgrund der Covid-19-Pandemie-Bestimmungen konnte der Meditationsabend nicht abgehalten werden.
Hier ein paar Gedanken und eine kleine Meditationsanleitung:
Wir sind wieder zurückgeworfen auf uns selbst. Die Pandemie hält uns fest im Griff. …und dann dieser Titel der Meditationsreihe: „Dankbar leben“. Kann ich das zusammenführen, unter einen Hut bringen; ist das nicht sogar eine Zumutung?
Es ist eine Zumutung! Wenn ich nicht weiß, wie ich den Alltag schaffe, wie ich mein Leben organisieren kann, woher ich genug Geld fürs Überleben bekomme, bis zur Erschöpfung arbeite, langsam aber unausweichlich vereinsame…
In dieser herausfordernden ja beängstingenden Situation ist es umso wichtiger für unsere Psyche und Seele, uns kleine ja kleinste Inseln zu schaffen. Eine (kurze) Meditation kann so eine Insel sein, auf die ich mich für den einen oder anderen Moment zurückziehen kann, damit ich mich wieder spüre und Kontakt mit meinem eigentlichen Selbst aufnehmen und vor allem wieder Kraft schöpfen kann.
Deshalb möchte ich euch hier anbieten, gemeinsam mit einer Meditation „alle Sinne auf Empfang“ zu stellen – oder vielleicht auch mal nur einen und später einen anderen.
Suche dir einen Ort, an dem du für ein paar Minuten ungestört bist. In der Wohnung, in der Arbeit, wenn möglich im Freien, beim Spazierengehen… …egal, ob du sitzt, liegst, stehst, gehst…
Überlege dir die Zeitspanne, die du zur Verfügung hast. Stelle dir ev. einen Wecker (angenehmer Ton!, einmal Läuten). Stelle dir die Zeit so ein, dass du nach dem „Gong“ noch ein paar Augenblicke hast, um die Meditation bewusst abzuschließen und danach wieder in den Alltag zurückzukehren.
Fange an, auf deinen Atem zu achten, beobachtend – einfach wahrnehmen…
Du spürst, wie dein Atem in dich hinein und wieder hinausströmt.
Einatmen und ausatmen – mit diesem Rhythmus kannst du dich ganz verbinden – kannst ihn, wenn andere Gedanken dein Gehirn fluten, mitdenken.
Werde nun ganz zur/zum Sehenden,
lass deine Augen im Raum um dich herumwandern und nimm wahr, was dich umgibt;
du musst nichts benennen, schon gar nicht bewerten;
lass deine Umgebung durch deine Augen auf dich wirken;
dein Atem fließt dabei weiter in seinem – in deinem Rhythmus.
Nach einer Weile bedanke dich bei deinen Augen und
werde nun ganz zur/zum Hörenden
nimm die Geräusche wahr, die um dich herum erklingen;
drehe dich / deinen Kopf, lausche, wie sich die Geräusche ändern;
du musst nichts benennen, schon gar nicht bewerten;
lass deine Umgebung durch deine Ohren auf dich wirken;
dein Atem fließt dabei weiter in seinem – in deinem Rhythmus.
Nach einer Weile bedanke dich bei deinen Ohren und
werde nun ganz zur/zum Riechenden
nimm die Gerüche um dich herum wahr;
du musst nichts benennen, schon gar nicht bewerten;
lass deine Umgebung durch deine Nase auf dich wirken;
dein Atem fließt dabei weiter in seinem – in deinem Rhythmus.
Nach einer Weile bedanke dich bei deiner Nase und
werde nun ganz zur/zum Fühlenden
spüre, was dich berührt, was du berührst;
du musst nichts benennen, schon gar nicht bewerten;
lass deine Umgebung durch deinen Körper auf dich wirken;
dein Atem fließt dabei weiter in seinem – in deinem Rhythmus.
Nach einer Weile bedanke dich bei deinem Körper und
kehre zurück zur Beobachtung deines Atems, einatmen und ausatmen;
mache noch ein paar Atemzüge und
schließe dann die Meditation bewusst ab (vielleicht mit dem Wort „Danke“, oder einem Nicken oder einem bewusst gesetzten Schritt, einem Seufzer…);
lockere deinen Körper, wenn er das braucht;
Wenn du dir einen Wecker gestellt hast, verabschiede dich beim Läuten von dem Sinn, der gerade dran war, und kehre zurück zur Beobachtung deines Atems und beende die Meditation wie oben beschrieben.