4. Adventwoche
4. Adventwoche

12. Dezember

karge Jugendzeit

ein linker Schuh

Das steirische Bergdorf Nußdorf, in dem ich aufgewachsen bin, war so klein, dass es dort nur ein Wirtshaus gab, aber keine Kirche und keine Schule. Die Schule war eine Stunde Fußmarsch entfernt, was uns Kindern aber nichts ausmachte. Es war eine karge Zeit der Kindheit und eine kriegerische noch dazu in den frühen Jugendjahren. Und nach dem Krieg war sie wieder hart und entbehrungsreich – vom heutigen Wohlleben keine Spur. Wir kannten jedoch nichts Besseres und waren vollauf zufrieden.
So ist es leicht verständlich, dass wir keine Wunschzettel an das Christkind schrieben. Wir haben uns zum Weihnachtsfest nicht sehr viel erhofft, und das Wenige, das wir bekamen, haben meine Geschwister Sofia, Peter, Maria und ich geteilt.
Einmal war ich ganz traurig, denn da hatte ich neue Schuhe bekommen. Als ich sie zur Christmette anziehen wollte, stellte sich heraus, dass es leider zwei linke Schuhe waren und ich damit nicht gehen konnte. Da sind viele Tränen geflossen. Nach den Festtagen wurden die Schuhe umgetauscht, und ich hatte große Freude mit dem nun passenden Paar.
Aber es sind nicht die Geschenke, die mir in besonderer Erinnerung geblieben sind, sondern die wunderbare schöne Atmosphäre am Heiligen Abend, wenn wir Kinder mit den Eltern und Großeltern gefeiert haben. Unter dem schönen Weihnachtsbaum wurde aus der Bibel vorgetragen. und alle haben wir gesungen: „Stille Nacht, heilige Nacht …“
Ein frohes Weihnachtsfest wünscht

Erika Hofstätter

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