„Das Land, der Bischof und das Böse“ 

- der St. Pöltner Bischof Memelauer 

Freitag, 8. Oktober, 18 Uhr

 im Pfarrzentrum Schiefergarten (Sitftspfarre)

Gegen das Vergessen

„Vor unserem Herrgott gibt es kein unwertes Leben.“ Mit diesen deutlichen Worten nimmt Bischof Michael Memelauer bei seiner Silvesterpredigt 1941 im St. Pöltner Dom Stellung gegen das „Euthanasie“-Programm der Nationalsozialisten, gegen die Tötung von Menschen mit physischer oder psychischer Behinderung. Die Kirche protestiere scharf und werde „niemals schweigen zur Beseitigung unwerten und unproduktiven Lebens und werde es immer als das bezeichnen, als was es bei allen Kulturvölkern angesehen wird“. Warum der Bischof nach dieser Predigt nicht von der Gestapo verhaftet wird, ist bis heute ein Rätsel.Über viele Jahrzehnte war diese einzige Predigt, die in der damaligen „Ostmark“ die Euthanasie anprangerte, vergessen.Zwischen Jänner und Oktober 2020 entstand der Spielfilm „Das Land, der Bischof und das Böse“ von Anita Lackenberger, der laut deren Aussage eine "Botschaft gegen das Vergessen" sein soll. Ihr Streifen zeichnet die Lebensstationen des St. Pöltner Langzeit-Bischofs nach, zeigt neben St. Pölten auch seinen Geburtsort Sindelburg im Bezirk Amstetten sowie das Stiftsgymnasium in Seitenstetten. Dargestellt wird Memelauer bei der Silvesterpredigt von Schauspieler Johannes Seilern.„Das Land, der Bischof und das Böse“ ist am Freitag 8. Oktober 2021 um 18:00 Uhr im Pfarrzentrum Schiefergarten zu sehen.

Judith Rill, Stiftspfarre