… und alle Besucher*innen im überfüllten Albrechtsbergersaal lauschten fasziniert den Worten der Autorin

Die bibliothek st. martin hatte anlässlich von 25 Jahre Hospiz St. Martin am 19. Jänner zu einem Abend mit Renate Welsh geladen. Die bekannte Autorin, die in allen Genres der Literatur, vom Kinder- und Jugendbuch bis zu Biographien oder eben dem Roman „Ich ohne Worte“ daheim ist, hatte die Einladung sofort angenommen, aber darauf bestanden, ihre Gage dem Hospizverein zur Verfügung zu stellen.

In ihrem Buch erzählt die Autorin mit gewaltiger Sprachkunst und mit Fingerspitzengefühl von einem sehr persönlichen Ereignis, ihrem Schlaganfall, den sie im Jahr 2022 in ihrem Urlaub in Italien erlitt, der Rehabilitation danach und vom harten Kampf zurück zu sich selbst.

Obwohl nach ihrem Schlaganfall noch nicht ganz wieder hergestellt, war Renate Welsh bewundernswerter Weise aufgestanden, um während ihrer Lesung auch die Menschen in den hintersten Reihen des bis auf den letzten Platz gefüllten Albrechtsbergersaal zu sehen und sich ihnen besser verständlich zu machen. Alle lauschten gebannt, als sie ihre traurigen, sorgenvollen aber manchmal auch heiteren Erfahrungen in einer italienischen Klinik vorlas. Sie berichtete von ihrer großen Dankbarkeit dem Personal gegenüber, das sie betreute und erzählte schließlich auch von dem elfstündigen anstrengenden und schmerzhaften Transport ins AKH Wien, wo sie dann sehr kompetent betreut wurde und in der Reha am Rosenhügel langsam auch ihre Wortgewalt wiederfand. Renate Welsh beantwortete alle Fragen, die im Anschluss an die Lesung gestellt wurden und hörte schließlich den Ausführungen von Anna Fürst, der Obfrau des Vereins Hospiz St. Martin zu, die über die Arbeit jener Freiwilligen berichtete, die Menschen mit einer schweren bzw. unheilbaren Erkrankung zu einem menschenwürdigen Leben bis zuletzt helfen, die sie im Altersheim oder Spital besuchen und die sich auch um deren Angehörige kümmern.

Die Besucher*innen der Lesung konnten in vielen Büchern der Autorin blättern, die von der bibliothek st. martin aufgelegt waren, und konnten auch Bücher erstehen, die Werner Riedmüller von Tyrolia mitgebracht hatte. Renate Welsh signierte bereitwillig alle ihr vorgelegten Bücher. Im Anschluss fand das von der bibliothek st. martin bereitete Buffet großen Zuspruch.

Uschi Swoboda, Leiterin der bibliothek st. martin